Im Juli habe ich unter meinen Followern auf Instagram ein Wunschmotiv in der Größe 16×16 cm verlost. Die Gewinnerin der Auslosung entschied sich für ein Motiv, das zwei grüne Fische zeigen sollte. Für dieses Bild wollte ich ein mir bis dahin unbekanntes Aquarellpapier der deutschen Kreativmarke Stifteliebe verwenden.
Die Entwicklung des Motivs von der Bleistiftskizze bis zum fertigen Aquarell-Kunstwerk und mein Fazit zum Papier kannst du hier nachlesen. Viel Spaß.
Wie immer gilt: Wenn dich das Geblubber vorher nicht interessiert, fühl dich frei, direkt zur Bildergalerie weiter unten im Text zu springen 😉
Inhaltsverzeichnis
Das Papier
Ich bin vor kurzem beim Onlineshopping auf den quadratischen Block von Stifteliebe gestoßen. Das Format allein hat mich schon angesprochen und weil ich nur noch ein paar Euronen bis zum kostenlosen Versand ausgeben musste, ist das kleine Blöckchen mit in meinen Warenkorb gewandert.
👆 Ich werde übrigens nicht gesponsert von Stifteliebe, den Block habe ich selber gekauft und teile hier nur meine eigene Meinung dazu.
Der Block ist rundum verleimt – was ich gerne mag, weil ich dann gerade bei kleinen Motiven mir keine Gedanken ums Stretchen des Papieres machen muss und sofort loslegen kann – meine Faulheit jubiliert an dieser Stelle 😋
Was die Oberfläche des Papieres angeht: Sie fühlt sich fein und fast schon samtig weich an und weist eine dezente Strukturierung auf. Eigentlich bevorzuge ich eher noch glattere Papiere wie z. B. das Hahnemühle Britannia, daher war ich gespannt, ob mich diese Struktur im Laufe des Malens noch stören würde.
Der Punkt, der mich am meisten begeistert und auch mit ausschlaggebend für den Kauf war: Wir haben hier 300g/m², mit 100% Hadern (also Baumwolle). Papiere aus Baumwollfasern halten die Feuchtigkeit viel länger als Mischpapiere mit einem Zelluloseanteil, was für schöne Farbverläufe sorgt.
Aber Achtung: Bei einem solchen Papier würde ich immer empfehlen, die Vorzeichnung auf einem separaten Papier zu machen, denn viel Radieren kannst du hier nicht. Die weiche Oberfläche ist schnell anfällig für Beschädigungen und es kann auch passieren, dass ein Bleistift Druckspuren hinterlässt (je nachdem, mit welchem Härtegrad du gern zeichnest). Persönlich arbeite ich gern auf weichem Papier, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Das Motiv
Wie eingangs erwähnt hatte die Gewinnerin meiner Auslosung sich als Motiv von mir zwei grüne Fische gewünscht. Und Junge, Junge, finde mal grüne Fische.
Solche Kiemenatmer sind nämlich eher selten. Mein erster Treffer war die Moosbarbe. Süßer kleiner Fisch. Habe ich sofort begeistert gezeichnet. Und dann… habe ich viel zu spät meine Hausaufgaben gemacht und festgestellt, dass die Moosbarbe ein Süßwasserfisch ist. Nix Korallen im Hintergrund – Pflanzen und Tang und Steinchen und so 😬
Grüner Fisch auf grünem Hintergrund sieht aber nur so la la aus.
Also wieder auf Anfang mit der Suche und dann kam meine Rettung: Der Fahnenbarsch. Den gibt es in dreiundzwölfzig verschiedenen Ausführungen und ja, auch grün ist dabei 😁
Nachdem ich also meine Fische gefunden hatte, ging es an die Umsetzung ins Aquarell.
Bildergalerie
Material
Pinsel
da Vinci Casaneo Verwaschpinsel Gr. 0
Winsor & Newton Cotman Designers Serie 222 Rundpinsel Gr. 3
da Vinci Nova Synthetics Rundpinsel Gr. 4, Gr. 1 und Gr. 10/0
Papier
Stifteliebe Quadratisches Aquarellpapier 300g/m² cold pressed | 16 x 16 cm
Farben (Winsor & Newton)
Zitronengelb Dunkel (348)
Kobaltviolett (192)
Kobalttürkis (190)
Grüne Erde (637)
Venezianischrot (678)
Magnesiumbraun (381)
(Klick auf ein Bild, um es zu vergrößern)
Ich hatte sehr viel Freude mit diesem Motiv – vom ersten Farbauftrag bis hin zum letzten kleinen Pinselstrich. Zum Thema erster Farbauftrag habe ich übrigens eine „besondere“ Einstellung. Persönlich empfinde ich ihn nämlich als wichtigsten als gleichzeitig auch unbedeutendsten Schritt.
Wichtig, weil er dich ins Tun bringt. Der erste Farbauftrag ist sehr befreiend. Denn ist erstmal Farbe auf dem Papier, ist der Sprung ins Motiv geschafft.
Unbedeutend, weil es eben die erste Farbschicht ist. Solange du nicht von Beginn an mit zu viel Pigment arbeitest, ist alles offen: Wo deine Details sitzen. Wie gesättigt deine Farben sein sollen. Wo Schatten sind und wo Licht.
Diese erste aller Farbschichten ist mein grober Fahrplan, um eine Unterwasserlandschaft zu malen. Nichts muss, alles kann. Außerdem mag ich es auch, wenn die ersten Farben am Ende noch an einigen Punkten durchschimmern. Hier kommt die Transparenz vom Aquarell erst richtig zum Tragen. Diese durchscheinenden Schichten sind es, die ein Bild interessant machen.
Das Fazit zum Papier
Der erste Pinselstrich ist immer die größte Hürde, vor allem bei einem unbekannten Papier. Wie wird es sich verhalten? Wie schnell trocknet es? Wie viele Schichten kann ich auftragen?
Aber da gab es wirklich nichts zu beanstanden. Das Baumwollpapier macht, was ich von einem Baumwollpapier erwarte und was ich oben schon ausgeführt habe: Lange die Feuchtigkeit halten, mir schöne Verläufe ermöglichen und die Farbpigmente gut aufnehmen.
Am Ende hat mich das Papier rundum überzeugt und ich bin sehr zufrieden mit der Struktur. Dadurch, dass sie nicht zu grob ist, konnte ich viele kleine Details einarbeiten.
Ich habe sowohl nass in nass als auch nass auf trocken gemalt und habe nichts zu beanstanden. Und auch meine liebste Technik, das Lifting, funktionierte einwandfrei. Beim Lifting nimmt man mit einem feuchten Pinsel wieder Farbe vom Papier ab. Auf diese Weise sind zum Beispiel die Glanzpunkte in den Augen der Fische entstanden.
Die beiden Fischlein sind mittlerweile bei ihrer neuen Besitzerin angekommen. Das Motiv hat eine besondere Bedeutung für sie und ich hoffe, das ihr das Bild viel Freude bereiten wird.